Rebsorte
Die Ursprünge des Cabernet Sauvignon
Wer Cabernet Sauvignon hört, denkt unweigerlich an die berühmten Crus aus Bordeaux und mittlerweile an ambitionierte Rotweine aus der ganzen Welt, die sich am Bordeaux-Stil orientieren.

Aus keiner anderen Sorte werden so viele Spitzenweine erzeugt wie aus Cabernet Sauvignon.
Genetische Forschungen haben das Rätsel seiner Herkunft gelöst: Cabernet Sauvignon stammt wenig überraschend aus Südwestfrankreich, genauer von der Gironde, also aus dem Bordelais. Verblüfft stellten die Forscher allerdings fest, dass er eine natürliche (also nicht von Menschenhand provozierte) Kreuzung aus der roten Sorte Cabernet Franc und der weissen Varietät Sauvignon Blanc ist.
Der charaktervolle Cabernet Sauvignon treibt spät aus und reift auch spät. Die Beeren besitzen relativ dicke Häute und sind locker angeordnet. Sie duften unverkennbar nach Cassisbeeren und edlem, würzigem Zedernholz, verleihen dem Wein eine schöne, tiefdunkle Farbe, ausgeprägte Säure sowie sehr präsente Tannine. In kühlen Jahren reifen Cabernet-Sauvignon-Trauben je nach Lage nicht immer voll aus; dann weist der Wein grüne, krautige Noten und eine spitze Säure auf.
Die Trauben können reinsortig vinifiziert werden, machen aber vor allem in Assemblagen eine exzellente Figur. Vor allem natürlich in den berühmten Bordeaux-Blends, also im perfekten Zusammenspiel mit Merlot, Cabernet Franc und anderen Rotweinsorten. Im Médoc spielt Cabernet Sauvignon unbestritten die Hauptrolle. Doch auch in Übersee, vor allem in Kalifornien und Südamerika, bringt er bemerkenswerte Weine hervor.
In der Toskana war er es, der im Duett mit dem einheimischen Sangiovese die Modewelle der sogenannten «Supertoskaner» ausgelöst hat.
Immer und überall verlangt der Wein aber nach einem sorgfältigen Ausbau im Holz, genügend Fingerspitzengefühl, damit er seine Partner nicht dominiert und nach einigen Jahren der Reife seine ganze Eleganz und seine Finesse ausspielen kann.