Die Erzeuger
Fontanafredda
Der frührere Jagdsitz des Königs Vittorio Emmanuele II, wird ab 1878 zum Weingut. Hier werden sehr bald Qualitätsweine erzeugt, insbesondere Barolos.
Fontanafredda, heute ein weltbekannter Weinerzeuger und der grösste zertifizierte Biobetrieb des Piemonts, wahrt seine adelige Vergangenheit, ist jedoch gleichzeitig bestrebt die Innovation voranzutreiben.
«Das Anwesen von Fontanafredda ist für Besucher das ganze Jahr geöffnet.»
Es begann 1858, als König Vittorio Emanuele II. von Sardinien-Piemont durch eine Schenkung in den Besitz von 54 Hektaren eines Weinguts in Serralunga d’Alba kam. Das Gut diente ihm als Standort für Jagdausflüge und Wohnsitz seiner Geliebten, Rosa Vercellana, der «Bela Rosin». Sie schenkte ihm einen Sohn und erhielt den Titel Gräfin von Mirafiori und Fontanafredda. In den 1860er Jahren erbte dieser Sohn, Emanuele Alberto Guerrieri, Conte di Mirafiori e Fontanafredda, den gesamten Besitz. Damit begann die Geschichte des Weinbaus von Fontanafredda, da der junge Graf – ein Visionär, dessen Leidenschaft den Reben galt – hier von 1878 an immer mehr Stöcke pflanzen liess und Qualitätsweine zu erzeugen begann, wobei er sich vornehmlich dem Barolo widmete. Emanuele Guerrieri wandelte das Anwesen zum Weingut und schuf sein Renommee als Erzeuger von Qualitätsweinen. Erst 2009 gelangte Fontanafredda erneut in Piemonteser Hände. Die Kellerei konnte die Zeugnisse ihrer adligen Vergangenheit – Jagdpavillon, Gutshaus, Keller und Rebberge – erhalten, fokussiert jedoch weiterhin auf Innovation und Experimente, um die natürlichen und historischen Bedingungen zu verbessern. Rosa Vercellana, la Bella Rosin Die Rebberge von Fontanafredda erstrecken sich an Hängen zwischen 200 und 400 Metern Höhe mit gleichmässigem Gefälle und Rundhügeln in den Provinzen Cuneo und Asti. Die von den eigenen Fachkräften bewirtschafteten Rebberge des Weinguts mit seinen rund 100 Hektaren Rebfläche, die hauptsächlich mit den typischen Sorten der Region – Nebbiolo, Barbera, Dolcetto und Moscato – bestockt sind.
Diese Gegend ist in der ganzen Welt berühmt, nicht nur für den Reichtum ihrer Traditionen und ihrer typischen Produkte (z.B. der Barolo, die weisse Trüffel von Alba und die Tonda Gentile-Haselnuss), sondern auch wegen ihrer Hügellandschaften, die von Schriftstellern wie Cesare Pavese und Beppe Fenoglio gefeiert und unsterblich gemacht wurden.
Bei Fontanafredda legt man grossen Wert darauf, dass der Wein seinen Charakter und seine Persönlichkeit als Ergebnis des Zusammenspiels von Rebberg, Umwelt und Können der Winzer möglichst gut wahrt.
Die Weiterentwicklung von Fontanafredda begann mit einem neuen Ansatz in Bezug auf die ökologische Nachhaltigkeit. Der erste Schritt war die Umsetzung der «VinoLibero»- Zertifizierung , um den Einsatz chemischer Düngemittel, Herbizide und Sulfite zu reduzieren. Nachdem der eingeschlagene Weg auf einem konkreteren Fundament stand, konnte 2016 dank einer gewichtigen Investition der gesamte Weinberg des Gutes auf biologischen Anbau umgestellt werden. Damit wird Fontanafredda von der Ernte 2019 an der grösste zertifizierte Biobetrieb des Piemonts sein.
In den majestätischen Kellern des 19. Jahrhunderts werden die edlen Rotweine gepresst. In neueren Anlagen, die mit allen heute benötigten Einrichtungen ausgestattet sind, erhalten die Weiss- und Schaumweine ihre charakteristischen Merkmale.
Es ist ein komplexer Herstellungsprozess, der den Akzent auf die Wahrung der Werte Identität und Ursprung setzt und der den zwei «Seelen» von Fontanafredda, dem Stillwein und dem Schaumwein, ein harmonisches Nebeneinander ermöglicht. Die grossen Tanks aus Beton, Eichenholz und Edelstahl zeugen von der Produktionsphilosophie der Kellerei: einer Synthese von Tradition und Innovation, von Erfahrung und technischem Fortschritt, die den Weinen von Fontanafredda eine faszinierende Persönlichkeit verleiht, die sich mit jeder Ernte erneuert.