Burgund
Vielfalt in der Königsklasse

Das Burgund ist bekannt für seine weltberühmten Pinot Noirs und das Chablis hebt sich durch seine fantastischen Chardonnays hervor.
Im Chablis, dem nördlichsten Weinbaugebiet des Burgunds, wird auf den Kalksteinhängen ausschliesslich Chardonnay angebaut. Von den zugelassenen 6 834 Hektaren sind aktuell 4 500 mit Reben bestockt. Chablis-Weine sind fruchtig, trocken und haben eine erfrischende Säure. Vier Qualitätsstufen werden unterschieden: Die AOC Petit Chablis ist die Einfachste. Es folgen die AOC Chablis, die Chablis Premiers Crus und als oberste Stufe die Chablis Grands Crus. Die meisten Winzer vergären hier ihre Weine vorwiegend in Stahltanks, einige bevorzugen heute auch neue oder gebrauchte Barriques.
Zwei Mönchsorden, die Zisterzienser von der Abbaye Notre-Dame de Cîteaux, westlich von Nuits-Saint-Georges und die Benediktiner von der Abtei Cluny, nordwestlich von Macon, haben viel zum Qualitätsweinbau im Burgund und der Verbreitung der Pinot Noir in ganz Europa beigetragen.
Von Marsannay bei Dijon bis nach Cheilly zieht sich die Côte d’Or als schmales Band bester Hanglagen entlang der nach Südosten ausgerichteten Morvan-Berge. Von Nordwest nach Südost sind auch fast alle Rebzeilen ausgerichtet. So kann die Kälte abfliessen und bereits die ersten Strahlen der Morgensonne wärmen die Rebzeilen. Gefahr droht weniger von Spätfrösten als von Hagelwettern. Das Klima ist kontinental und die kalkhaltigen Böden eignen sich hervorragend für den Anbau von Pinot Noir, Chardonnay und Aligoté.
Auf den fruchtbaren Böden in der Ebene östlich der Strasse D974 gedeihen vollmundige Pinot Noir und Chardonnay der Qualitätsstufe Bourgogne Grand Ordinaire und Bourgogne Passetoutgrains. Oben auf den Hügeln in kühleren Gefilden ergeben die Hautes Côtes frisch-fruchtige Weine.
Das Band der Cru-Lagen der Côte d’Or wird in die Côte de Nuits zwischen Dijon und Beaune und in die Côte de Beaune von Beaune bis Cheilly unterteilt. Verkostungstechnisch nähert man sich dem Burgund am besten von Süden. Pinot Noir aus Cheilly und Santenay sind frisch und fruchtig. In Chassagne- und Puligny-Montrachet befinden sich die besten Chardonnay-Lagen. Auch Meursault ist Chardonnay-Land. Montélie, Volnay und Pommard ergeben geschmeidige Pinot Noir. Beaune sowie Aloxe-Corton und Nuit-St-Georges – bereits in der Côte de Nuits – stehen für kraft. Vosne-Romanée, Vougeot und Chambolle-Musigny bringen Weine von höchster Finesse hervor. Kräftig geht es in Morey-St-Denis und Gevrey-Chambertin weiter.
Einen Blick muss auf die Gemeinden Vosne-Romanée, Vougeot und Chambolle-Musigny gerichtet werden. Grand-Cru-Lagen wie La Romanée (0,83 ha), Romanée-Conti (1,8 ha), Musigny (10,85 ha) oder Les Echezeaux (30 ha) erzielen Preise von mehreren Tausend Franken pro Flasche.
Viel Wein für weniger Geld gibt es in den südlichen Appellationen Rully, Mercurey, Givry oder Montagny. Das Maconnais ist bekannt für die Chardonnay von Pouilly-Fuissé. Unweit von Fuissé liegt der kleine Ort Chasselas.