Toskana
Dolce vita
Ein traditioneller Chianti oder ein moderner «Supertoskaner» – Weine aus der Toskana sind ein Begriff und eine Referenz.

Reich bestückte Hügellandschaft
Rebberge, Zypressen, Olivenhaine und weitreichende Felder – die Toskana ist eine Augenweide und somit eine beliebte Tourismusdestination. Sie befindet sich in einer Übergangszone zwischen der Po-Ebene und dem Mittelmeer-Raum. Das Klima ist grundsätzlich mild und temperiert, die Höhenlage und die Entfernung zum Meer haben allerdings einen grossen Einfluss auf das Wetter und spielen im Rebbau eine bedeutende Rolle.
Die Toskana ist eine hügelige Landschaft, 70 Prozent der Rebflächen wurden an Hanglagen, auf 150 bis 500 m ü. M. angepflanzt. Sonnenhänge sind besonders wichtig, damit die heimische Traubensorte Sangiovese ausreifen kann. Sie ist das Markenzeichen der Region und findet beinahe in jedem Wein ihren Platz. Neben Sangiovese sind internationale Sorten wie Cabernet Sauvignon und Merlot gefragt. Auch weisse Traubensorten sind ein Thema, sie landen aber auch oft als Verschnittpartner in einfacheren Rotweinen.

Die Toskana wird in verschiedene Regionen unterteilt:
Chianti
Das Chianti Gebiet ist mit 24'000 Hektaren die grösste Weinbauregion der Toskana. Die Böden sind steinig, das Klima feucht – im Westen mit Meereseinfluss, im Osten rau und mit kalten Winden. Einfache Chianti-Weine, welche mindestens 75 Prozent Sangiovese enthalten müssen, reifen vier bis zehn Monate, Riserva-Weine 26 Monate. Elegantere und ausdrucksstärkere Weine entstehen in den Subzonen des Chianti-Gebietes und werden unter eigenständigen DOCGs abgefüllt.
Chianti Classico
Die wichtigste Subzone ist das Chianti Classico. Zwischen Florenz und Siena gedeihen auf 7000 Hektaren vorwiegend Sangiovese-Trauben – der Anteil im Wein beträgt mindestens 80 Prozent und im Gegensatz zum gewöhnlichen Chianti ist der Zusatz von weissen Traubensorten verboten. Chianti-Classico-Weine reifen mindestens elf Monate, Riservas 26 und die Gran Selezione 30 Monate.
Montalcino
Die bekannte Brunello-Sorte ist ein Sangiovese-Klon. Sie wächst rund um die malerische Stadt Montalcino, wo sie dank der Nähe zum Meer von einer guten Belüftung sowie genügend Wärme profitiert. Die Nächte sind etwas kühler, was den Weinen eine schöne Frische verleiht. Ein Brunello di Montalcino sollte nicht zu jung getrunken werden. Bevor er auf den Markt kommt, reift er während mindestens 48 Monaten, davon 24 Monate im Fass. Ein normaler Rosso di Montalcino begnügt sich mit zehn Monaten Reifung.
Montepulciano
120 Kilometer südöstlich von Florenz liegt die Stadt Montepulciano, eine Perle der Renaissance. Die Weine aus dem Montepulciano-Gebiet bestehen zu mindestens 70 Prozent aus Sangiovese. Es existieren zwei Varianten, Vino Nobile di Montepulciano und die Juniorversion Rosso di Montepulciano.
Bolgheri
Bolgheri liegt nördlich derr Maremmen und gilt sozusagen als die “Goldküste” der Toskana. Ende der 90er-Jahre umfasste die DOC knappe 200 Hektaren, heute sind es über 1‘100 ha. Mehr oder weniger durch Zufall wurde entdeckt, dass die Gegend mit schweren Tonböden und einem gemässigten Klima mit Meeresnähe ähnliche Bedingungen bietet, wie sie im Medoc zu finden sind und sich daher ideal für den Anbau von Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot eignet. 1968 brachte der Marchese Incisa della Rocchetta erstmals seinen Sassicaia auf den Markt, der wenige Jahre später bereits Weltruhm genoss. Seine Cousins, die Marchesi Antinori, folgten mit Solaia (Piero Antionori) und Ornellaia (Lodovico Antinori). Seither haben zahlreiche in- und ausländische Unternehmen in die Region investiert.