Venetien
Venetien: vom Gardasee bis zur Adria
Auch wenn Venetien mit einer Produktion von zehn Millionen Hektolitern Wein nicht die grösste Weinregion Italiens ist, so ist sie doch die Ertragsreichste.
Jeder von uns hat schon Weine aus Venetien getrunken, wenn auch vielleicht nicht bewusst. Prosecco, Valpolicella und Soave sind bekannte, eigenständige Marken und werden deshalb selten mit Venetien in Verbindung gebracht.Venetien reicht im Westen bis zum Gardasee, nordwärts zu den Alpen und im Südosten ans Mittelmeer. Die Gewässer sorgen für ein moderates Klima, wobei es im Norden etwas kühler ist. Die Weinregion unter einen Hut zu packen, ist nicht nur schwierig sondern auch sinnfrei. Denn die einzelnen Weinstile könnten kaum unterschiedlicher sein – andere Traubensorten, Böden und Keltermethoden. Auch die Qualitätsunterschiede innerhalb einer Region, können relativ weit auseinander gehen. Einfachere Weine stammen oftmals aus dem Flachland, bessere Qualitäten von den Hügellagen.

Prosecco
Bis Ende 2009 war mit Prosecco eine Traubensorte, ein Weinstil und eine Region gemeint. Heute bezieht sich Prosecco auf die Herkunftsbezeichnung (DOC), welche aus fünf Provinzen in der Region Venetien und vier Provinzen in der Region Friaul-Julisch Venetien besteht. Die Kernzone um die Orte Valdobbiadene und Conegliano haben DOCG-Status. Prosecco wird aus der Traubensorte Glera mittels Tankgärungsverfahren hergestellt. Er ist Italiens beliebtester Schaumwein, fruchtig und unkompliziert, passt er zu jeder Gelegenheit.Soave
Auch Soave ist die Weinbauregion und nicht, wie manch einer denkt, der Name der Rebsorte. Auf kalkhaltigen Böden wachsen im Westen von Venetien mehrheitlich Garganega- sowie teilweise Trebbiano di Soave-Trauben. Die Weine werden als Soave DOC oder Soave Superiore DOCG abgefüllt. Es sind dezente, eher neutrale Weisswein, deren Qualität in den letzten Jahren zugenommen hat.Valpolicella
In der Region des Valpolicella, zwischen Bardolino und Soave, werden verschiedene Weinstile aus den Traubensorten Corvina, Rondinella und Molinara gekeltert. Die einfachsten Weine werden unter der Ursprungsbezeichnung DOC Valpolicella abgefüllt.Beim Ripasso Valpolicella wird dem Basiswein, Trester der Amarone-Produktion beigegeben. Der Wein gewinnt dadurch an Aromenintensität.
Der Amarone hingegen durchläuft ein etwas spezielleres Produktionsverfahren. Die Trauben werden nach der Ernte 120 Tage getrocknet und erst danach zu Wein verarbeitet. Das Resultat ist ein intensiver, kräftiger Wein mit entsprechend hohem Alkoholgehalt und einem langen Abgang.
Etwas seltener trifft man auf den grossen Bruder des Amarones, den Recioto della Valpolicella. Er wird, wie der Amarone, aus rosinierten Trauben hergestellt, besticht aber durch eine deutliche Restsüsse.