Weinwissen
Wie wählt man seinen Wein aus?
Sind Sie auch angesichts der großen Weinauswahl im Supermarkt zuweilen überfordert? Wie wählt man den richtigen Wein zum richtigen Anlass aus? Gern teilen wir mit Ihnen einige Tipps.
Legen Sie zuerst Ihre Weinvorlieben fest
Bevor Sie loslegen, machen Sie sich zuerst ein Bild davon, was Ihnen und Ihren Liebsten gefällt und welche Geschmackspräferenzen Sie haben: Die Farbe (Rotweine, Weissweine, Rosés), der Weinstil (einfache Weine, charakterstarke Weine, Weine mit ausgeprägten Holzaromen), der Ursprung (Weine aus Ihrer Region oder von überall her), der Ansatz (Bioweine, Weine aus biodynamischem Weinbau, Naturweine). Diese Faktoren werden Ihre Wahl beeinflussen.
Da es nicht immer leicht ist, unsere Geschmacksvorlieben mit den richtigen Worten zu beschreiben, finden Sie in unserem, eigens dem Thema Verkostung gewidmeten Artikel, eine Reihe von Adjektiven und Beispielen, um so Ihren Weingeschmack näher definieren zu können. Hier geht’s lang.
Erlangen Sie einige Grundkenntnisse über den Wein
Sobald Ihre Geschmacksvorlieben definiert sind, müssen Sie nur noch den entsprechenden Wein finden. Etwas Theorie erweist sich in diesem Fall als notwendig. Es stehen Ihnen mehrere Optionen offen:
Den passenden Wein je nach der Rebsorte wählen
Bei einer sortenreinen Cuvée wird der Wein aus einer einzigen Rebsorte (der Traubenvielfalt) erzeugt. Bei einer Assemblage werden zur Herstellung des Weins dagegen mehrere Rebsorten verwendet. Jede Rebsorte hat dabei ihren eigenen Charakter und ergibt verschiedene Weinstile. Und obwohl es eine unfassbar große Rebsortenvielfalt gibt, genießen nur einige davon einen großen Beliebtheitsgrad, was sich ziemlich einschränkend auf Ihre Auswahl auswirken kann. Sie müssen sich lediglich an die Ihrem Geschmack am besten entsprechenden Rebsorten erinnern. Der Name der Rebsorte ist oft auf dem Etikett oder dem Rückenetikett der Weinflasche vermerkt. Ganz einfach!
• Ein fruchtiger und würziger Rotwein? Wählen Sie einen Syrah
• Ein kräftiger, tanninbetonter Rotwein? Wählen Sie einen Malbec oder einen Cabernet Sauvignon
• Ein zarter, vielschichtiger Rotwein? Nehmen Sie einen Pinot Noir
• Ein aromatischer und erfrischender Weisswein? Entscheiden Sie sich für einen Riesling oder einen Sauvignon Blanc
• Ein subtiler und blumiger Weisswein? Wählen Sie einen Chasselas oder einen Chardonnay
Den Wein je nach der Ursprungsbezeichnung auswählen
Eine weitere Option: Wählen Sie Ihren Wein je nach seiner Appellation, also der Ursprungsbezeichnung aus. Die Ursprungsbezeichnung bedeutet, dass der Wein an einem bestimmten geografischen Ort, aus bestimmten Rebsorten und nach einem vorgegebenen Pflichtenheft erzeugt wurde.
Sie können sich, genau wie mit den Rebsorten, Ihre Lieblingsursprungsbezeichnungen einfach merken. Der Name der Ursprungsbezeichnung ist ebenfalls auf dem Flaschenetikett vermerkt. Übrigens werden Sie oft lediglich die Angabe der Ursprungsbezeichnung ohne den Vermerk über die Rebsorte finden, da die Rebsorten je nach Appellation implizit sind. Etwas Auswendiglernen ist also angesagt.
Um das vorherige Beispiel nochmals aufzugreifen, diesmal aber unter dem Hinzuziehen der Appellationen:
• Fruchtiger und würziger Rotwein? Ein Syrah der AOC Valais (GUB Wallis)
• Ein kräftiger und tanninreicher Rotwein? Ein Malbec von DOC Mendoza in Argentinien oder ein Cabernet Sauvignon der AOC Saint Estèphe in Bordeaux
• Ein raffinierter und vielschichtiger Rotwein? Ein Pinot Noir der AOC Savigny-lès-Beaune im Burgund
• Ein aromatischer und erfrischender Weisswein? Ein Riesling der AOC Chablais oder ein Sauvignon Blanc der DO Valle del Elqui in Chile
• Ein subtiler und blumiger Weisswein? Ein Chasselas der AOC La Côte
• Ein zarter Schaumwein mit Briochearomen? Ein Chardonnay der AOC Champagne.
Den Wein je nach anderen Faktoren auswählen
Es gibt weitere Angaben auf dem Flaschenetikett, welche Sie bei Ihrer Wahl je nach Ihren Geschmacksvorlieben beeinflussen könnten. Hier sind drei davon.
Der Jahrgang gibt das Jahr der Traubenernte an. Der Jahrgang erlangt an größerer Bedeutung in Gebieten mit von Jahr zu Jahr stark variierenden klimatischen Bedingungen, wie beispielsweise in den Weingärten des Bordelais.
Der Begriff Grand Crus verweist im Kanton Waadt, in der Champagne oder im Burgund auf Weine gehobener Qualität.
Zuletzt zeugen solche Umweltsiegel wie Bio Suisse, Biodyvin, Demeter, Haute Valeur Environnementale von mehr oder weniger strengem Umweltengagement seitens der Winzer. Hier gibt es weitere Informationen zum Thema.
Merken Sie sich einige Regeln zu Kombinationen von Wein und Speisen
Nun, wo Sie Ihre Geschmacksvorlieben definiert und Ihre Weinpräferenzen festgelegt haben, beachten Sie, dass sich die Wahrnehmung des Weins je nach dem Zeitpunkt der Verkostung bedeutend verändern kann. Die Jahreszeit, die Temperatur und die Raumatmosphäre würden zum Beispiel einen direkten Einfluss auf Ihre Wahrnehmung haben. Der entscheidende Faktor? Die zum Wein servierten Speisen.
Die Wechselwirkungen zwischen den Wein- und Speisekomponenten haben einen wesentlichen Einfluss auf die Wahrnehmung des Weins und können das Weinprofil drastisch ändern. Hier einige Tipps zur passenden Auswahl eines Weins zur Speise. Im Allgemeinen wählen Sie zu Beginn Ihrer Mahlzeit (Aperitif, kalte Vorspeise) einen frischen Roséwein. Zu weißem Fleisch, Fisch, Krustentieren und Muscheln entscheiden Sie sich für einen trockenen Weisswein. Zum roten Fleisch und Gerichten mit Sauce, bevorzugen Sie einen Rotwein. Süssweine werden hingegen ideal die meisten Ihrer Nachspeisen begleiten.
Unser bester Tipp für eine garantiert gelungene Kombination von Wein und Speise? Wählen Sie einen Wein und ein Gericht aus der gleichen Region aus. Die regionalen Kombinationen spiegeln die gleiche Kultur wider, haben denselben Hintergrund und konnten sich zudem im Laufe der Zeit gut bewähren. Wählen Sie zum Beispiel zu einem Schweizer Käsefondue einen Waadtländer Chasselas.
Lassen Sie sich bei Ihrer Weinwahl beraten
Wählen Sie Ihren perfekten Wein mithilfe von Empfehlungen eines Experten im Fachgeschäft
Falls Sie die Gelegenheit dazu haben, dann zögern Sie nicht, nach Experten-Ratschlägen bei der Weinauswahl zu fragen: Ob ein Sommelier im Restaurant oder ein Kellermeister in einer spezialisierten Weinhandlung, werden sie Sie beispielsweise in Bezug auf den Jahrgang beraten und orientieren Sie bei Ihrer Auswahl auf originelle oder eher seltene Cuvées. Sie können Ihnen zudem Auskünfte über den Hersteller, die Geschichte oder die Weinbereitungsmethoden geben. Die Gelegenheit, Ihre Liebsten anlässlich der Verkostung zu beeindrucken!
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